AKU

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Was ist eine Ankaufsuntersuchung überhaupt?

AKU steht für Ankaufsuntersuchung und ist für viele ein entscheidendes Kriterium beim Pferdekauf. Dabei wird das zum Verkauf stehende Pferd durch einen Tierarzt untersucht und der Gesundheitszustand im Moment der AKU erfasst. Die AKU ist also keine Garantie dafür, dass ein Pferd nie erkranken wird. Dennoch sichert sie den Käufer zum Zeitpunkt der Untersuchung vor bereits offensichtlichen, bestehenden Erkrankungen ab.

Was gehört alles zur AKU?

Der Umfang der Untersuchung wird durch den Auftraggeber festgelegt. Grundsätzlich lassen sich eine kleine und große AKU unterscheiden. Während bei der kleinen AKU ausschließlich eine klinische Untersuchung erfolgt, wird diese bei der großen AKU durch weitere Untersuchungen ergänzt. Dazu können unter anderem Röntgen, Ultraschall, Blutuntersuchungen aber auch in einigen Fällen eine Samenprobe bei für die Zucht geplanten Hengsten gehören.

Im Rahmen der klinischen Untersuchung beurteilt der Tierarzt nicht nur das Herz-Kreislaufsystem, sondern ebenso den Bewegungsapparat und weitere Aspekte wie Gebiss oder Augen. Entscheiden Sie sich darüber hinaus für eine zusätzliche Röntgenuntersuchung werden standardmäßig 18 Aufnahmen der Beine angefertigt, die Erkrankungen an diesen sichtbar machen können.

Welche Untersuchungen sollte ich durchführen lassen?

Welche Untersuchungen im Rahmen der AKU durchgeführt werden sollten, lässt sich nicht allgemein sagen, jeder Käufer muss dies für sich selbst entscheiden.

Bei der Entscheidung für oder gegen zusätzliche Untersuchungen sollte man sich als Käufer fragen, ob man das entsprechende Pferd auch bei möglichen Erkrankungen behalten würde und wie man auf eine möglicherweise eingeschränkte Reitbarkeit reagieren würde. Auch ein Gespräch mit dem Tierarzt kann helfen, den Umfang der AKU zu bestimmen. Häufig ist es auch möglich zunächst eine kleine AKU zu planen und nur bei Auffälligkeiten während dieser im Anschluss weitere Untersuchungen durchzuführen.

Muss ich eine AKU durchführen lassen?

Die AKU ist keine Voraussetzung für den Kauf eines Pferdes und kann aufgrund der Kosten abschreckend wirken. Dennoch sollten Sie bei der Entscheidung über die AKU im Kopf behalten, dass die Untersuchung Sie vor unangenehmen Überraschungen schützen und weitere zukünftige Kosten verhindern kann. Nicht nur dass die Behandlung verschiedener Vorerkrankungen schnell kostspielig werden kann, unter Umständen ist ein vorerkranktes Pferd für den geplanten reiterlichen Zweck auch gar nicht einsetzbar. Mit der Durchführung der AKU sichern Sie sich in einer gewissen Weise vor diesen Risiken ab und sammeln zusätzliche Informationen für die Kaufentscheidung.

Der Verkäufer hat schon eine AKU durchführen lassen - reicht das aus?

Wichtig ist hierbei vor allem eins: wann wurde die Untersuchung durchgeführt? Jede AKU beurteilt den Gesundheitszustand des Pferdes ausschließlich zum Zeitpunkt der Untersuchung. Eine unauffällige AKU, die vor einem Jahr durchgeführt wurde hat daher nur noch begrenzte Aussagekraft über den Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Kaufes. Selbst innerhalb weniger Wochen oder Monate können Erkrankungen auftreten oder Verletzungen entstehen. Entscheidend ist auch, in welchem Umfang die Untersuchung durchgeführt wurde und ob dieser für Ihr eigenes Empfinden ausreichend ist.

Wer führt die AKU durch?

Die AKU sollten Sie möglichst von einem auf Pferde spezialisierten Tierarzt durchführen lassen, der ausreichend Erfahrungen mit Ankaufsuntersuchungen hat und bei dem Sie ein gutes Gefühl haben. Wenn Sie bereits Kontakt zu einem Tierarzt haben, können Sie diesen für die Untersuchung anfragen. Auch wenn das Verkaufspferd an einem anderen als dem Wohnort steht, führen viele Tierärzte gegen Übernahme der Reisekosten die Untersuchung durch, sodass es sich lohnen kann, diese Möglichkeit anzusprechen.

Was kostet die Untersuchung?

Der Preis der AKU richtet sich nach dem Umfang der Untersuchung und wird vor allem bei der großen AKU maßgeblich von den vereinbarten Zusatzuntersuchungen bestimmt. Um böse Überraschungen zu vermeiden, können Sie im Vorfeld der Untersuchung mit dem behandelnden Tierarzt alle Fragen klären und bei diesem einen ungefähren Rahmen für die anstehenden Kosten erfragen. Als grobe Faustformel kann man sagen, dass eine Ankaufsuntersuchung zwischen €250,- und €1000,- liegt, werden jedoch weitere Untersuchungen gewünscht, so kann es auch schnell mehr werden.

Wer bezahlt die AKU?

Grundsätzlich gilt: wer die Ankaufsuntersuchung bei einem Tierarzt in Auftrag gibt, der muss diese dem Arzt auch bezahlen. Häufig treffen Käufer und Verkäufer aber zusätzliche Absprachen, um die Kosten aufzuteilen oder die Kostenübernahme von den möglichen Ergebnissen abhängig zu machen. Eine solche Absprache sollte bestenfalls schriftlich festgehalten werden, um Streitigkeiten oder Unstimmigkeiten zu vermeiden.

Die Ergebnisse liegen vor - wie geht es jetzt weiter?

Auch wenn ein unauffälliger Befund das ist, was sich alle Käufer wünschen, kommt es oftmals leider anders.

Jeglichen Befund sollten Sie ausführlich mit einem Tierarzt besprechen. Dieser kann Ihnen eine realistische Einschätzung geben, wie gravierend der Befund tatsächlich ist, mit welchen Einschränkungen Sie gegebenenfalls rechnen müssen und ob ein Einsatz des Pferdes wie geplant möglich ist. Dabei kann es sich auch lohnen eine Zweitmeinung einzuholen.

Wie Sie bei einem vorliegenden Befund dann letztlich verfahren und ob Sie das infrage kommende Pferd dennoch kaufen, liegt ganz bei Ihnen.

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Arthrose

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Was ist Arthrose?

Arthrose bezeichnet eine nicht heilbare Gelenkerkrankung, bei der es zu einer zunehmenden Zerstörung des Gelenkknorpels kommt.

Dieser übernimmt in einem gesunden Gelenk mehrere Aufgaben. Zunächst dient er als Stoßdämpfer zwischen den am Gelenk beteiligten Knochen und verhindert, dass diese ungeschützt aufeinander gleiten. Mit zunehmendem Abbau des Knorpels fehlt dieser Schutzmechanismus jedoch, die Knochen reiben aufeinander und es kommt zur Entzündung des beteiligten Gewebes. Im Rahmen dieser Entzündung kommt es zu Knochenwucherungen, auch die Gelenkbänder können vom Entzündungsprozess betroffen sein und die Gelenkflüssigkeit, die wie ein Schmiermittel wirkt, verändert sich. Für das betroffene Pferd sind diese Prozesse äußerst schmerzhaft, es läuft lahm und auch das gesamte Verhalten kann sich verändern.

Wie entsteht Arthrose?

Auch wenn Arthrose häufig als Alterserkrankung bezeichnet wird, kann sie genauso auch jüngere Pferde treffen. Die Ursachen sind dabei vielfältig.

In den meisten Fällen geht der Arthrose eine so genannte Arthritis vorweg. Dabei handelt es sich um eine Gelenkentzündung, die unbehandelt in eine chronische Form, die Arthrose übergehen kann.

Zu einer Arthritis kann es aufgrund von Verletzungen, übermäßigem oder zu frühem Training kommen. Aber auch ein Fehlbeschlag, Fehlstellungen oder Entstehung von Chips (abgelöste Knochensplitter im Gelenk) können zur Entstehung führen.

Aber auch Faktoren wie Übergewicht, Verletzungen oder falsche Fütterung können Arthrose auslösen.

Welche Symptome zeigt mein Pferd, wenn es an Arthrose erkrankt ist?

Arthrose ist eine schleichende Erkrankung, Symptome sind daher gerade im Anfangsstadium kaum zu bemerken und zeigen sich oft erst im späteren Verlauf. Umso wichtiger also, dass entsprechende Symptome ernst genommen werden, um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Diese Symptome können auf eine Arthrose hindeuten:

  • Gelenkschwellungen mit Wärmebildung
  • Versteifte Gelenke
  • Anhaltende Lahmheit
  • Einlaufen: Zu Beginn des Trainings sind betroffene Pferde steif und bewegungsunwillig, sie lahmen stark. Im Laufe des Trainings nehmen die Symptome dann ab und verschwinden teilweise sogar ganz. Das Einlaufen stellt das typischste Symptom der Arthrose dar.

Wie läuft die Diagnostik ab?

Bei dem Verdacht einer Arthrose sollte das Pferd unbedingt zeitnah einem Tierarzt vorgestellt werden.
Nach einer ausführlichen Anamnese und ersten klinischen Untersuchung wird dieser eine Lahmheitsuntersuchung durchführen. Zu dieser zählen sowohl das Vortraben auf unterschiedlichen Böden als auch die sogenannte Beugeprobe. Anschließend folgt einer diagnostischen Anästhesie. Bei dieser werden nacheinander die einzelnen Abschnitte des Beins anästhesiert und das Pferd erneut vorgeführt. Treten dabei keine Beschwerden mehr auf, kann die ursprüngliche Verdachtsdiagnose eindeutig bestätigt werden.

Generell kann eine Gelenkveränderung auch anhand von bildgebenden Verfahren festgestellt werden. Diese bieten weiterhin die Möglichkeit das Stadium der Erkrankung einzuschätzen. Als wichtigste diagnostische Modalität steht uns hier das Röntgen zur Verfügung um Veränderungen im Gelenk zu erkennen.

Welche Therapie ist möglich?

Da sich der Gelenkknorpel nicht regenerieren kann, ist eine Heilung der Arthrose nicht möglich. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich ein Fortschreiten der Erkrankung jedoch verlangsamen und im besten Fall sogar aufhalten.

Im Fokus steht bei der Behandlung zunächst die Linderung der Schmerzen. Dies erfolgt über die Gabe von Schmerzmitteln, die häufig mit entzündungshemmenden Medikamenten kombiniert werden, um die akute Entzündung des Gelenks zu behandeln. Mittlerweile stehen auch eine Vielzahl an weiteren Präparaten zur Verfügung, die einen weiteren Knorpelabbau verhindern sollen.

Auch eine operative Behandlung, bei der abgelösten Gelenkteilchen entfernt und Unebenheiten beseitigt werden, kann helfen. Mittlerweile stehen auch eine Vielzahl an weiteren Präparaten zur Verfügung, die einen weiteren Knorpelabbau verhindern sollen.

Ist ein an Arthrose erkranktes Pferd noch reitbar?

Auch wenn Arthrose häufig eine Schockdiagnose ist, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass das Pferd unreitbar ist. Reiter sollten jedoch besonders umsichtig und rücksichtsvoll sein.

Generell sollte das Pferd nur in den Gangarten bewegt werden, in denen es absolut schmerzfrei ist und auch keine Symptome wie Lahmheit zeigt. Ebenso sollten harte und unebene Böden vermieden werden, da diese die Gelenke zusätzlich belasten. Regelmäßige und dosierte Bewegung, mit langen Schrittphasen zum Aufwärmen auf weichen Böden sind für erkrankte Pferde optimal.

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Equines Asthma

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Was ist Equines Asthma?

Ähnlich wie bei uns Menschen ist equines Asthma eine chronische, allergisch bedingte Erkrankung der Atemwege. Die Atemwege erkrankter Pferde werden dabei dauerhaft von kleinsten Fremdpartikeln gereizt und so die Funktion der Lunge eingeschränkt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu immer stärkeren Funktionseinschränkungen, die das Atmen erschweren und die Lebensqualität deutlich herabsetzen. Equines Asthma sollte daher unbedingt behandelt werden, um eine nachhaltige Verschlechterung zu verhindern und Beschwerden zu lindern.

Welche Ursachen kann Equines Asthma haben?

Equines Asthma kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, typische Auslöser sind eine erhöhte Staubbelastung oder Allergene, auf die die Pferde empfindlich reagieren. Zu einer erhöhten Belastung mit Staub kommt es durch Heufütterung, Stroheinstreu oder auch schlechte Stallbelüftung. Pferde, die viel Zeit im Stall verbringen sind daher gefährdeter als solche mit vermehrter Weidehaltung.

Allergene finden sich in Form von Pollen, Schimmelsporen im Futter oder Schadgasen.

Wie erkenne ich, ob mein Pferd unter Asthma leidet?

Beim Equinen Asthma lassen sich eine gering bis mittelgradige sowie eine hochgradige Form unterscheiden. Unbehandelt kann sich aus einer geringen eine hochgradige Form entwickeln, bei der es zu ernsthaften Schäden der Lunge und erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität kommen kann. Die Symptome kommen meist schleichend und sind daher nicht immer sofort zu erkennen.

Typische Symptome der leichten bis mittelgradigen Form sind:

  • Husten
  • Nasenausfluss
  • Leistungsinsuffizienz

Bei hochgradigem Asthma außerdem

  • Verstärkte Atmung bis hin zur Atemnot
  • Nüsternblähen
  • Bildung einer Dampfrinne: Einkerbung zwischen den Bauchmuskeln, die durch Anspannen der Bauchmuskeln beim Ausatmen entsteht

Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?

Mithilfe einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung stellt der Tierarzt eine erste Verdachtsdiagnose. Gerade bei einer hochgradigen Form sind die Symptome meist sehr eindeutig, beim Abhören des Thorax sind hier auch deutliche Atemgeräusche zu hören.

Zur weiteren Sicherung der Diagnose stehen dem Tierarzt verschiedene Methoden zur Verfügung. Dazu zählen die Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege) mit Probenentnahme, Röntgenaufnahme der Lunge und eine Blutuntersuchung.

Wie wird Equines Asthma behandelt?

Grundstein der Therapie von Equinem Asthma ist eine Kombination aus Haltungsoptimierung und medikamentöser Therapie. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass die Behandlung immer nur symptomatisch sein kann, da es sich um eine chronisch allergische und dadurch unheilbare Erkrankung handelt.

Betroffene Pferde sollten unbedingt so staubfrei wie möglich gehalten werden. Um die Staubbelastung zu reduzieren, kann beispielsweise Heu bedampft oder direkt als Heulage verfüttert und eine staubarme Einstreu verwendet werden. Auch eine ganzjährige Weidehaltung oder zumindest die Unterbringung in einem Offenstall/Paddockbox wirkt sich regelmäßig positiv auf das Krankheitsbild des Equinen Asthmas aus.

Da jedes Pferd andere Ansprüche hat und sich auch die auslösenden Faktoren von Pferd zu Pferd unterscheiden können ist bei der Optimierung der Haltungsbedingungen Geduld und Ausdauer gefragt. Eine Verbesserung der Symptome tritt meist erst nach einigen Wochen auf und gelegentlich müssen verschiedene Haltungsformen ausprobiert werden, bis die für Ihr Pferd optimalen Bedingungen gefunden sind.

Neben der Umstellung der Haltung kann gerade bei hochgradigen Formen zusätzlich eine medikamentöse Therapie hilfreich sein. Schleimlöser, regelmäßige Inhalationen oder bronchienerweiternde Medikamente stehen dabei zur Verfügung.

Diagnose Asthma - und jetzt?

Auch wenn eine vollständige Heilung des Equinen Asthmas nicht möglich ist, ist die Erkrankung mit Hilfe lebenslanger Haltungsanpassung, Futterumstellung und medikamentöser Therapie generell gut zu kontrollieren.

Pferde mit einer leichten Form können mit dem richtigen Behandlungsplan ein weitgehend uneingeschränktes oder sogar beschwerdefreies Leben führen und sind oft auch noch im Sport einsetzbar. Mit der Schwere der Symptome nehmen bei der hochgradigen Form auch die Schäden der Atemwege zu, die Kontrolle des Asthmas wird zunehmend schwerer und die Prognose schlechter. Eine frühzeitige Stellung der Diagnose Asthma, konsequente Behandlung und Haltungsoptimierung sind daher unerlässlich für das Wohl betroffener Pferde.

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Zahnbehandlung Pferd

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Wann braucht mein Pferd eine Zahnbehandlung?

Wie auch bei uns Menschen sollten bei unseren Pferden regelmäßige Routinekontrollen der Zähne durchgeführt werden. Diese ermöglichen uns potenzielle Veränderungen oder Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und durch entsprechende Behandlungen einer Verschlechterung bestmöglich entgegenzuwirken.

Je nach Alter und Zahnzustand unterscheiden sich die empfohlenen Abstände zwischen den einzelnen Kontrollterminen. Bei jungen Pferden, die sich noch im Zahnwechsel befinden oder solchen mit bekannten Zahnproblemen sollte eine Kontrolle halbjährlich erfolgen. Bei gesunden Pferden ab fünf Jahren empfiehlt sich eine jährliche Zahnbehandlung.

Zeigt Ihr Pferd Anzeichen für Zahnprobleme, sollten Sie Ihren Tierarzt auch abseits der Routinekontrolle informieren.

Wie erkenne ich Zahnprobleme bei meinem Pferd?

Wie viele andere Erkrankungen sind auch Zahnprobleme bei Pferden oft nur schwer zu erkennen und zeigen sich erst in fortgeschrittenen Stadien.

Verschiedene Symptome können jedoch auf Erkrankungen der Zähne hindeuten, dazu gehören unter anderem:

  • Verschlechterter Allgemeinzustand
  • Gewichtsabnahme
  • Mundgeruch
  • Wickelkauen: das Futter fällt zu Röhrchen gerollt wieder aus dem Maul
  • Rittigkeits- und Anlehnungsprobleme
  • ‚Headshaking‘

Was wird bei der Behandlung gemacht?

Jede Behandlung beginnt mit einer gründlichen Vorbesprechung, bei der bestehende Probleme und Anlass der Behandlung besprochen werden. Anschließend erfolgt die Voruntersuchung, um festzustellen ob und in welchem Umfang eine Behandlung notwendig ist. Während dieser Schritte ist eine Sedierung des Pferdes noch nicht zwingend notwendig.

Soll im Anschluss an die Voruntersuchung dann eine Behandlung mit Sedierung erfolgen, wird auch das Herz des Pferdes untersucht und die Sedierung anschließend eingeleitet.

Mithilfe eines Maulgatters wird das Maul des Pferdes geöffnet und die Behandlung kann beginnen. Dabei wird jeder Zahn gründlich untersucht und mögliche scharfe Kanten, Zacken oder Kanten glattgeschliffen. Im weiteren Schritt wird die Behandlung von möglicher Karies, Paradontose oder Zahnstein besprochen. Zerbrochene (frakturierte), entzündete oder abgestorbene Zähne werden im Rahmen der Behandlung oder in einem gesonderten Termin in der Tierklinik zunächst schonend gelockert und anschließend chirurgisch entfernt.

Muss die Behandlung mit Sedierung erfolgen?

Voraussetzung für eine gute Zahnbehandlung ist eine gründliche Untersuchung der Maulhöhle, die deutlich über das bloße Abtasten der Zähne hinausgeht. Eine solche Betrachtung der einzelnen Strukturen erfordert die Nutzung eines Maulgitters und ein ruhig stehendes Pferd. Ohne Sedierung ist dies kaum möglich und bedeutet für das Pferd mitunter enormen Stress. Um die Verletzungsgefahr für alle Beteiligten möglichst gering zu halten und eine gründliche Behandlung durchzuführen ist eine Sedierung daher unbedingt zu empfehlen.

Wie bereite ich mein Pferd auf die Behandlung vor?

Am Tag der Behandlung muss Ihr Pferd weder auf Futter noch Wasser verzichten. Planen Sie bei der Fütterung am selben Tag jedoch ein, dass unmittelbar nach der Behandlung aufgrund der Sedierung zunächst auf Futter verzichtet werden muss.

Findet die Behandlung bei Ihnen am Stall statt, können Sie bereits vor Eintreffen des Tierarztes einen geeigneten Behandlungsplatz vorbereiten. Dieser sollte über einen Strom- und Wasseranschluss verfügen, rutschfest sein und die Möglichkeit bieten ein Seil zur Aufhängung des Pferdekopfs zu befestigen.

Für die Behandlung selbst sollte mindestens eine Stunde Zeit eingeplant werden. Bei aufwändigeren Behandlungen oder im Falle von Komplikationen verlängert sich die benötigte Zeit entsprechend.

Was muss nach der Behandlung beachtet werden?

Nach einer Behandlung in Sedierung sollten Sie Ihrem Pferd zunächst ausreichend Ruhe geben, um vollständig aus dieser zu erwachsen. In dieser Zeit sollten Sie es außerdem von anderen Pferden trennen, gut beobachten und erst nach etwa zwei Stunden Futter anbieten. Starke Belastung Ihres Pferdes sollte am Tag der Behandlung ebenfalls vermieden werden.

Nach aufwändigeren Behandlungen können eine spezielle Nachsorge oder weitere Zusatzmaßnahmen notwendig sein. Über diese informieren wir Sie im Einzelfall und besprechen das genaue Vorgehen ausführlich mit Ihnen.

Was kostet eine Zahnbehandlung?

Die Kosten der Zahnbehandlung berechnen sich grundsätzlich anhand der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass die anfallenden Kosten sich von Fall zu Fall unterscheiden können, sodass wir keinen Pauschalpreis angeben können. Unterschiede im Aufwand, aber auch mögliche Komplikationen, auf die wir angemessen reagieren wollen, können zu diesen Unterschieden führen. Sprechen Sie uns im Vorfeld der Behandlung gerne an, sodass wir alle offenen Fragen klären und die geplante Behandlung mit Ihnen besprechen können.

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Griffelbeinbruch

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Griffelbeinbruch - Was ist das Griffelbein eigentlich?

Die Griffelbeine sind dünne, längliche Knochen, die sich an der Rückseite des Röhrbeins eines jeden Beins befinden. Insgesamt hat jedes Pferd also acht Griffelbeine. Ursprünglich waren die Griffelbeine die zweite und vierte Zehe des Pferdes, die sich im Laufe der Evolution immer weiter zurückgebildet haben. Dadurch haben die Griffelbeine zwar nur noch eine stützende Funktion für die oberhalb aufliegenden Knochen und zum Ansatz von Bändern, sind aufgrund ihrer dünnen Form jedoch besonders anfällig für Frakturen.

Wie kommt es zu einem Griffelbeinbruch?

Häufig entstehen Griffelbeinbrüche auf der Weide. Durch den Schlag eines anderen Pferdes, infolge von Stürzen, stolpern oder Unebenheiten im Boden kann es zu einem Bruch kommen. Auch das Anschlagen des Beins an eine feste Stange beim Wälzen oder durch ‚Streichen‘ mit dem eigenen Bein kann es zum Bruch kommen. Aber auch übermäßige Belastung durch zu hartes Training oder fehlendes/zu kurzes Aufwärmen stellt einer Gefahr für die Griffelbeine dar.

Symptome

Die Symptome eines Griffelbeinbruchs lassen nicht immer auf einen solchen schließen, da sie auch für eine Vielzahl an anderen Erkrankungen in Frage kommen.

So können bei einem gedeckten Bruch Schmerzhaftigkeit und Schwellung am betroffenen Bein auftreten. Gelegentlich gehen die Pferde auch lahm oder zeigen Taktunreinheit. Ein offener Bruch hingegen ist eindeutiger zu erkennen, da eine offene Wunde an der betroffenen Stelle vorliegt und evtl. der Knochen sichtbar ist. Ist dies der Fall, sollte umgehend ein Tierarzt verständigt werden. Neben starken Schmerzen, unter denen das Pferd leiden kann, besteht bei einem offenen Bruch eine große Infektionsgefahr. Durch die offene Stelle können Dreck und Keime in die Wunde gelangen und dort zu einer Entzündung und Infektion führen.

Behandlung

Besteht der Verdacht auf einen Griffelbeinbruch, kann dieser anhand einer Röntgenaufnahme bestätigt oder ausgeschlossen werden. Auf einem Röntgenbild ist ein Bruch gut sichtbar. Auch wenn ein Griffelbeinbruch für das Pferd zwar schmerzhaft ist, ist dieser gut zu behandeln und die Chancen einer vollständigen Heilung sind äußerst gut. Zur Behandlung stehen dann zwei Optionen zur Verfügung: eine konservative oder operative Therapie.

Bei der konservativen Therapie ist strikte Boxenruhe über mehrere Wochen notwendig. Diese Form der Behandlung ist jedoch nur dann möglich, wenn es sich um einen gedeckten Bruch handelt, keine Knochenzubildungen entstanden sind und das abgebrochene Knochenfragment auch nicht ‚wandert‘. In dies hingegen nicht der Fall und liegt ein offener Bruch vor, ist eine OP unumgänglich.

Der Ablauf der OP ist abhängig davon, an welcher Stelle der Bruch entstanden ist. Bei einem Bruch am unteren Teil des Griffelbeins kann das abgebrochene Knochenstück und Knochenzubildungen meist unproblematisch entfernt werden. Der obere Teil der Griffelbeine muss dringend erhalten bleiben, da dieser einen wichtigen Anteil an der Funktion des Sprung- bzw. Karpalgelenks hat. Hier besteht grundsätzlich die Möglichkeit einzelne Bruchstücke zu verschrauben. Auch nach einer Operation muss das Pferd zunächst Boxenruhe einhalten und kann erst nach einigen Wochen an langsame Bewegung herangeführt werden.

Grundsätzlich gilt, dass 1/3 des Griffelbeins im oberen Teil erhalten bleiben muss – die unteren 2/3 können in der Regel entfernt werden. Somit ist der Spruch ‚das Griffelbein ist überflüssig‘ schlichtweg falsch, da es den oberhalb liegenden Gelenksknochen als Auflagefläche dient.

Welche Auswirkungen hat ein Griffelbeinbruch für die Zukunft?

Grundsätzlich ist die Prognose bei einem Griffelbeinbruch für das betroffene Pferd äußerst gut und eine vollständige Heilung durchaus möglich. Wichtig ist, dass ein Bruch möglichst früh behandelt wird, um Komplikationen zu vermeiden. Außerdem ist in der Heilungsphase auf das Vermeiden einer Infektion oder zu schnelles Antrainieren zu achten. Bei Einhaltung der Boxenruhe und langsamer Rückkehr ins Training können Pferde auch nach einem Griffelbeinbruch wieder als Sportpferde eingesetzt werden.

Eine Ausnahme stellen hier jedoch Brüche der Griffelbeinköpfchen (oberer Bereich des Griffelbeins) dar. Eine Prognose kann hier nur im jeweiligen Einzelfall abgegeben werden.

Was hat der Griffelbeinbruch mit dem Fesselträger zu tun?

Das Griffelbein liegt in unmittelbarer ‚Nachbarschaft‘ zum Fesselträger. Nicht selten kommt es bei einer Verletzung des Griffelbeins durch die Fraktur selber oder durch die Bildung von narbigem Knochengewebe zu einer Rauigkeit im Knochen. Die stellt eine große Gefahr für den Fesselträger dar, der sich an diesen Stellen aufscheuern kann. So stellt ein Griffelbeinbruch auch immer eine Gefahr für den Fesselträger dar. Die Diagnose und eine Einschätzung auf die Beteiligung des Fesselträgers kann mittels Ultraschalles getroffen werden, jedoch auch in der Operation ist eine Beurteilung und Therapie des Fesselträgers möglich. Die Behandlung ist abhängig vom Ausmaß der Verletzung und auch die Prognose für eine sportliche Nutzung hängt vom Schaden selber ab.

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Kissing Spines

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Kissing Spines - Rückenschmerzen beim Pferd

Kissing Spines bezeichnen Veränderungen an den Dornfortsätzen im Bereich der Brust-Wirbelsäule, die für betroffene Pferde äußerst schmerzhaft sein können. Bei dem Kissing Spines Syndrom liegen die Dornfortsätze einzelner Wirbel so dicht bei einander, dass sie sich berühren oder sogar überlagern. Da die Dornfortsätze (Spines) so aneinander reiben, kann es zusätzlich zu Entzündungen oder Knochenzubildungen bzw. Zysten kommen. Besonders anfällig für Kissing Spines sind die Teile der Wirbelsäule, die sich in Sattellage des Pferdes befinden.

Ursachen

Eine Vielzahl an Ursachen kann zur Entstehung von Kissing Spines führen. Dabei sind manche Pferde anfälliger für die Erkrankung als andere. Dazu zählen Pferde, bei denen die Dornfortsätze von Geburt an enger stehen und solche mit Senkrücken sowie nur gering ausgebildeter Rückenmuskulatur.

Durch Schäden an Muskulatur und Bänder, oft ausgelöst durch einen Sturz oder Überschlagen, kann es auch bei nicht vorbelasteten Pferden zur Entstehung von Kissing Spines kommen. Eine nicht zu unterschätzende Ursache kann jedoch auch ein Fehler während der Ausbildung oder dem generellen Reiten sein. Dazu zählen ein zu frühes und schnelles Anreiten, bei dem das Pferd nicht schnell genug eine ausreichende Bemuskelung aufbauen kann, aber auch ein zu hohes Reitergewicht. Der Pferderücken kann sich in diesen Fällen nicht ungehindert aufwölben um das Gewicht des Reiters auszugleichen. Es kommt zur Fehlbelastung der Wirbelsäule und zur Entstehung bzw. Problemen mit Kissing Spines.

Wie äußern sich Kissing Spines beim Pferd?

Ein erkranktes Pferd leidet grundsätzlich erstmal unter Rückenschmerzen, die sich in verschiedenen Symptomen äußern. Da jedes Pferd auf Schmerzen anders reagiert, können sich auch die Symptome von erkrankten Tieren unterscheiden. Zu den häufigsten Symptomen gehören unter anderem:

  • Schmerzempfindlichkeit des Rückens, die sich bei Berührungen wie putzen, satteln etc. zeigt
  • Steifheit
  • Wegdrücken des Rückens bei Belastung
  • Arbeitsunwilligkeit
  • Rittigkeitsprobleme
  • Inaktive Hinterhand
  • Lahmheit

Da viele der für Kissing Spines typischen Symptome auch auf andere Krankheiten hinweisen könne, sollte bei einem Auftreten unbedingt eine umfangreiche Abklärung durch einen Tierarzt erfolgen.

Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?

Besteht der Verdacht auf Rückenschmerzen beim Pferd, sollte dieses zeitnah bei einem Tierarzt vorgestellt werden. Da eine Vielzahl an Erkrankungen bzw. Gründen hierbei ursächlich sein können, wird dieser verschiedene Untersuchungen durchführen, um eine möglichst genaue Diagnose stellen zu können.

Im Rahmen der Diagnose von Kissing Spines gehören dazu nicht nur eine gründliche Anamnese und klinische Untersuchung, sondern auch eine Lahmheitsuntersuchung, die auf verschiedenen Untergründen erfolgen sollte. Anschließend kann der Zustand der Dornfortsätze anhand von Röntgenaufnahmen beurteilt werden. Oft empfiehlt sich auch die Durchführung einer Szintigraphie. Bei dieser wird dem Pferd eine radioaktive Substanz injiziert, die anschließend bildlich dargestellt werden kann und Stellen mit erhöhtem Knochenstoffwechsel (z.B. aufgrund einer Entzündung) anzeigt.

Können Kissing Spines therapiert werden?

Wichtig für die Behandlung der Kissing Spines ist der Aufbau einer kräftigen Muskulatur. Diese kann die belastete Wirbelsäule entlasten und in ihrer Arbeit unterstützen. Bevor ein Muskelaufbau erfolgen kann, gilt es jedoch zunächst die Schmerzen und vorherrschende Entzündung zu lindern. Dies erfolgt über schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente. Diese helfen außerdem, gepaart mit einem speziellen Trainingsplan die bestehende Muskulatur zu lockern und den Aufbau gut gearbeiteter Muskulatur zu fördern.

Im Rahmen der Behandlung sollte, wenn nötig, auch am Sitz des Reiters gearbeitet werden, da ein falscher Sitz den Rücken des Pferdes stark belastet. Die Zusammenarbeit mit einem guten Sattler – um den passenden Sattel für das Pferd zu finden – ist essentiell.

Die lokale Behandlung des Rückens erfolgt mittels Injektionen in den Bereich der Engstände der entsprechenden Kissing Spines. Hierzu werden am stehenden Pferd Nadeln zwischen die betroffenen Engstände platziert und meist ein Kortison-Präparat appliziert.

Auch die Zusammenarbeit mit einem/r Chiropraktiker/in kann die Pferde mit Rückenproblemen unterstützen – oftmals ist jedoch eine vorherige Rückenbehandlung (Injektionen) notwendig um die manuelle Therapie zu unterstützen.

Die chirurgische Möglichkeit gilt als ‚letzte Chance‘ einem Pferd mit schweren Problemen aufgrund von Kissing Spines zu helfen. Hierbei werden dem stehenden Pferd einzelne, störende Dornfortsätze mit einer Knochensäge entnommen um das ‚aneinander reiben‘ zu verhindern.

Ist ein Pferd mit Kissing Spines noch reitbar?

Die meisten Pferde mit Kissing Spines sind nach einer erfolgreichen Behandlung noch reitbar und sogar im Sport einsetzbar. Wichtig ist jedoch ein langsamer und nachhaltiger Muskelaufbau, da eine Entlastung der Wirbelsäule nur so erreicht und eine Verschlechterung der Erkrankung gleichzeitig vermieden werden kann. Bei einem geplanten sportlichen Einsatz ist die Gefahr von Doping nach einer Behandlung mit dem Tierarzt zu besprechen. Auch nach einem chirurgischen Eingriff können die Pferde in der Regel wieder als Reitpferde genutzt werden.

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Fesselringbandsyndrom

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Fesselringbandsyndrom

Beim Fesselringbandsyndrom kommt es zur Einschnürung der Beugesehnen (oberflächliche und tiefe Beugesehne) durch das Fesselringband. Dies führt zu Schmerzen und damit verbunden nicht selten zur Lahmheit bei betroffenen Pferden.

Je nach Ursache der Einschnürung unterscheidet man dabei zwischen dem primären und sekundären Fesselringbandsyndrom.

Bei einem primären Fesselringbandsyndrom kommt es zu einer Verdickung des Fesselringbands selbst, während die Beugesehnen unverändert bleiben. Eine solche Veränderung kann infolge eines Traumas oder einer übermäßigen Belastung auftreten.

Im Fall eines sekundären Fesselringbandsyndrom hingegen liegt eine Verletzung der Beugesehnen bei unauffälligem Fesselringband vor. Durch die resultierende Entzündung innerhalb der Fesselbeugesehnenscheide kommt es zur Verdickung des Fesselringbands, welches wiederum die Beugesehen einschnürt.

Welche Symptome können auf das Fesselringbandsyndrom hindeuten?

Betroffene Pferde zeigen verschiedene Auffälligkeiten, die auf ein Fesselringbandsyndrom hinweisen können.

Aufgrund der Einschnürung kommt es zu Schwellungen und einer typischen sanduhrförmigen Einschnürung, die oberhalb des Fesselkopfes zu erkennen sind (Gallen). Im Bereich der Fessel sind die Pferde außerdem häufig schmerzhaft. Durch die Beeinträchtigung des Sehnenapparats zeigt sich ebenfalls eine deutliche Lahmheit, das betroffene Bein wird dabei bestmöglich entlastet und zumeist nicht mehr vollständig durchgedrückt.

Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?

Bei dem Verdacht auf eine Veränderung im Bereich des Fesselringbandes führt der Tierarzt zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit Ihnen, gefolgt von einer klinischen Untersuchung durch.

Mittels Ultraschalls kann die anfängliche Verdachtsdiagnose dann bestätigt oder ausgeschlossen und das Ausmaß der Erkrankung dargestellt werden. Ein gesundes Fesselringband sollte nicht dicker als 3mm sein.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Zur Behandlung des Fesselbandsyndroms stehen sowohl operative als auch konservative Behandlungen zur Verfügung. Es ist jedoch anzumerken, dass eine konservative Behandlung nur dann zu empfehlen ist, wenn noch keine irreversiblen Schäden aufgrund der Einschnürung aufgetreten sind.

Teilweise ist es noch möglich mit Hilfe von entzündungshemmenden Medikamenten, häufigem Kühlen und strikter Ruhe eine Verbesserung der Erkrankung zu erreichen. Auch der Einsatz weiterer Medikamente, spezieller Beschläge kann hilfreich sein. Dies sollte jedoch im Einzelfall ausführlich besprochen werden, um die Therapie individuell anzupassen und eine mögliche Verschlechterung der Erkrankung in jedem Fall zu vermeiden.

Deutlich häufiger ist eine operative Behandlung notwendig.

In diesem chirurgischen Verfahren erfolgt eine Durchtrennung des Fesselringbandes, um die Sehnen von der Einschnürung zu befreien. Diese Operation wird in der Regel minimal-invasiv, also mittels endoskopischer Chirurgie durchgeführt. Hierbei können dann zusätzlich die einzelnen Sehnen betrachtet und eventuelle Sehnenschäden diagnostiziert und behandelt werden.

Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose, sodass mit diesem das übliche Narkoserisiko einhergeht.

Ist mein Pferd nach der Erkrankung noch reitbar?

Ob und inwieweit ein betroffenes Pferd nach der Behandlung noch reitbar ist, ist vor allem von Form und Schwere der Erkrankung abhängig.

Das primäre Fesselringbandsyndrom geht selten mit Verletzungen der Sehnen einher und weist daher gute Heilungschancen auf. Nach Beseitigung der Einschnürung heilen betroffene Pferde meist vollständig aus und können nach einer gewissen Ruhezeit langsam wieder antrainiert werden.

Beim sekundären Fesselringbandsyndrom hingegen kommt es häufig zu Sehnenverletzungen, die eine eher vorsichtige Heilungstendenz zeigen. Abhängig von Schwere und Umfang der Verletzungen ist hier von einer deutlich längeren Heilungsphase auszugehen. Wie weit ein weiterer Einsatz als Sport- und Freizeitpferd nach Abheilung dann noch möglich ist, ist im Einzelfall in der Operation zu bewerten.

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Hufrehe

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Hufrehe - was ist das eigentlich?

Bei der Hufrehe handelt es sich um eine Entzündung der Huflederhaut. Durch die Entzündung kommt es zur Schwellung innerhalb des Hufes, die sich aufgrund der Hornkapsel nicht im Huf ausbreiten kann. Das Pferd nimmt dies als teils sehr starken Druckschmerz wahr. Die Schwellung innerhalb der Hornkapsel beeinträchtigt dann die Blutversorgung des Hufes. Ohne eine Behandlung bzw. ein Abklingen der Entzündung, wird die Blutversorgung immer weiter eingeschränkt und der Huf nicht mehr ausreichend versorgt. Als Folge einer unbehandelten Hufrehe kann sich das Hufbein von der Hornkapsel lösen oder absenken bzw. verdrehen.

Welche Symptome können auf Hufrehe hindeuten?

Bei der Hufrehe kann man zwischen der akuten und chronischen Hufrehe unterscheiden. Je nach Krankheitsstadium sind auch die auftretenden Symptome verschieden.

Im Vorfeld eines akuten Reheschubs lassen sich bereits vereinzelte Symptome erkennen, die auf die entstehende Entzündung hinweisen können. So fallen betroffene Pferde mit einer gewissen Unwilligkeit beim Geben der Hufe, sowie leichtem Lahmen im Schritt und Trab auf.
Mit Beginn des Reheschubs zeigen sich dann deutliche Symptome. Das Pferd ist deutlich lahm und bewegungsunfreudig. Der betroffene Huf wird bestmöglich entlastet, viele Pferde legen sich auch ab. Die Hufe sind oft spürbar warm und auch eine Pulsation der Arterien ist tastbar. Häufig tritt die Hufrehe an beiden Vorderhufen gleichzeitig auf – es gibt jedoch auch einseitige Hufrehe, Hufrehe die ausschließlich die Hintergliedmaße oder alle 4 Gliedmaßen betrifft.

Unbehandelt entwickelt sich eine akute Rehe zu einer chronischen Rehe, die über Wochen oder Monate anhalten kann. Dabei wirken viele Pferde apathisch, haben häufig verringerten Appetit und zeigen eine deutliche Bewegungsunlust. Am Huf selbst ist außerdem eine verbreiterte weiße Linie zu erkennen.

Verdacht auf Hufrehe? So handeln Sie richtig

Bei der Hufrehe handelt es sich um einen akuten Notfall, der umgehend von einem Tierarzt behandelt werden sollte. Befürchten Sie also, dass Ihr Pferd unter Hufrehe leidet, kontaktieren Sie schnellstmöglich Ihren Tierarzt, um eine sichere Diagnose zu stellen und mit entsprechender Behandlung zu beginnen.

In Absprache können Sie außerdem bis zum Eintreffen des Tierarztes einige Sofortmaßnahmen ergreifen, um Ihrem Pferd etwas Erleichterung zu verschaffen. Dazu können Sie den Huf kühlen und Ihr Pferd auf einen weichen Untergrund stellen.

Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?

Tierärzten stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um eine eventuelle Hufrehe zu diagnostizieren. Nach einer ersten ausführlichen klinischen Untersuchung wird zumeist eine Lahmheitsuntersuchung auf festem Boden durchgeführt, um Gangauffälligkeiten (rehetypischer Gang bzw. Wendeschmerz) und Schonungsverhalten festzustellen. Weiterhin kann mit Hilfe der Zangenprobe die Schmerzhaftigkeit des Hufs überprüft werden. Da eine Hufrehe für das betroffene Pferd sehr schmerzhaft ist, fällt diese bei einer vorliegenden Erkrankung meist positiv aus.

Abschließend bieten Röntgenaufnahmen die Möglichkeit ein bereits rotiertes Hufbein zu erkennen.

Wie wird Hufrehe behandelt?

Bei einer Behandlung der Hufrehe werden verschiedene Ziele verfolgt. So ist es zunächst wichtig den Auslöser der Hufrehe zu ermitteln und diesen schnellstmöglich zu beseitigen, aber auch die akuten Schmerzen des betroffenen Pferdes zu lindern. Zusätzlich ist eine schnelle Behandlung der Entzündung notwendig, um die Schwellung zu reduzieren und ein Absenken/eine Rotation des Hufbeins zu verhindern.

Im ersten Schritt werden daher zumeist schmerz- und entzündungshemmende Medikamente verabreicht. Ein Kühlen der Hufe, Stellen auf weichen Untergrund und spezielle Verbände tragen weiterhin zu einer Linderung der Symptome und Entlastung des Hufs bei. Auch spezielle Beschläge können bei der Behandlung der Hufrehe unterstützend wirken.

Wie sind die Prognosen bei Hufrehe?

Die Prognose für erkrankte Pferde ist vor allem davon abhängig, ob es im Zuge des Reheschubs zu einer Veränderung des Hufbeins kam. Bei einer Absenkung oder Rotation ist ein weiterer Einsatz als Sportpferd oft fraglich. Ohne Beteiligung des Hufbeins sind die Heilungschancen und Prognosen deutlich besser. Weiterhin spielt der Auslöser der Hufrehe eine entscheidende Rolle bzgl. der Prognose – besteht die Möglichkeit die Ursache abzustellen (z.B. Stoffwechselerkrankungen) oder gelingt dies nicht?

Generell gilt jedoch, dass einmal an Hufrehe erkrankte Pferde auch zukünftig anfälliger für erneute Erkrankungen sind.

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