Kolikbericht 1.0 - Der "Pflanzenstein"

Vor gut 14 Tagen fiel der 26-jährige Islandpferdehengst Ganti mit Koliksymptomen auf.
In der ersten Untersuchung konnte eine schwere Verstopfung des Dickdarms festgestellt werden.
Daraufhin wurde er mittels Nasenschlundsonde und Infusionstherapie behandelt.
Leider verbesserte sich sein Zustand nicht, sodass wir uns nach rund 36 Stunden zu einer Operation entscheiden mussten.
Bei der OP wurde ein „Phytobezoar“ (aus Pflanzenfasern gebildeter Magen-Darm-Stein) festgestellt, der den gesamten Verdauungstrakt blockierte.
Mittels Enterotomie (manueller Entleerung des Dickdarms) konnte diese Masse erfolgreich entfernt werden.
Auch wenn wir stets bemüht sind, jeden Koliker erst einmal konservativ (d.h. ohne OP) zu behandeln, zeigt dieser Fall eindrucksvoll, dass ein chirurgischer Eingriff in manchen Fällen unvermeidbar ist um das Leben des Pferdes zu retten.
Ganti erholt sich nach der Operation hervorragend und ist ein positives Beispiel dafür, dass auch ältere Pferde einen solch schweren Eingriff gut wegstecken können! 👍🏼