Griffelbeinbruch

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Griffelbeinbruch - Was ist das Griffelbein eigentlich?

Die Griffelbeine sind dünne, längliche Knochen, die sich an der Rückseite des Röhrbeins eines jeden Beins befinden. Insgesamt hat jedes Pferd also acht Griffelbeine. Ursprünglich waren die Griffelbeine die zweite und vierte Zehe des Pferdes, die sich im Laufe der Evolution immer weiter zurückgebildet haben. Dadurch haben die Griffelbeine zwar nur noch eine stützende Funktion für die oberhalb aufliegenden Knochen und zum Ansatz von Bändern, sind aufgrund ihrer dünnen Form jedoch besonders anfällig für Frakturen.

Wie kommt es zu einem Griffelbeinbruch?

Häufig entstehen Griffelbeinbrüche auf der Weide. Durch den Schlag eines anderen Pferdes, infolge von Stürzen, stolpern oder Unebenheiten im Boden kann es zu einem Bruch kommen. Auch das Anschlagen des Beins an eine feste Stange beim Wälzen oder durch ‚Streichen‘ mit dem eigenen Bein kann es zum Bruch kommen. Aber auch übermäßige Belastung durch zu hartes Training oder fehlendes/zu kurzes Aufwärmen stellt einer Gefahr für die Griffelbeine dar.

Symptome

Die Symptome eines Griffelbeinbruchs lassen nicht immer auf einen solchen schließen, da sie auch für eine Vielzahl an anderen Erkrankungen in Frage kommen.

So können bei einem gedeckten Bruch Schmerzhaftigkeit und Schwellung am betroffenen Bein auftreten. Gelegentlich gehen die Pferde auch lahm oder zeigen Taktunreinheit. Ein offener Bruch hingegen ist eindeutiger zu erkennen, da eine offene Wunde an der betroffenen Stelle vorliegt und evtl. der Knochen sichtbar ist. Ist dies der Fall, sollte umgehend ein Tierarzt verständigt werden. Neben starken Schmerzen, unter denen das Pferd leiden kann, besteht bei einem offenen Bruch eine große Infektionsgefahr. Durch die offene Stelle können Dreck und Keime in die Wunde gelangen und dort zu einer Entzündung und Infektion führen.

Behandlung

Besteht der Verdacht auf einen Griffelbeinbruch, kann dieser anhand einer Röntgenaufnahme bestätigt oder ausgeschlossen werden. Auf einem Röntgenbild ist ein Bruch gut sichtbar. Auch wenn ein Griffelbeinbruch für das Pferd zwar schmerzhaft ist, ist dieser gut zu behandeln und die Chancen einer vollständigen Heilung sind äußerst gut. Zur Behandlung stehen dann zwei Optionen zur Verfügung: eine konservative oder operative Therapie.

Bei der konservativen Therapie ist strikte Boxenruhe über mehrere Wochen notwendig. Diese Form der Behandlung ist jedoch nur dann möglich, wenn es sich um einen gedeckten Bruch handelt, keine Knochenzubildungen entstanden sind und das abgebrochene Knochenfragment auch nicht ‚wandert‘. In dies hingegen nicht der Fall und liegt ein offener Bruch vor, ist eine OP unumgänglich.

Der Ablauf der OP ist abhängig davon, an welcher Stelle der Bruch entstanden ist. Bei einem Bruch am unteren Teil des Griffelbeins kann das abgebrochene Knochenstück und Knochenzubildungen meist unproblematisch entfernt werden. Der obere Teil der Griffelbeine muss dringend erhalten bleiben, da dieser einen wichtigen Anteil an der Funktion des Sprung- bzw. Karpalgelenks hat. Hier besteht grundsätzlich die Möglichkeit einzelne Bruchstücke zu verschrauben. Auch nach einer Operation muss das Pferd zunächst Boxenruhe einhalten und kann erst nach einigen Wochen an langsame Bewegung herangeführt werden.

Grundsätzlich gilt, dass 1/3 des Griffelbeins im oberen Teil erhalten bleiben muss – die unteren 2/3 können in der Regel entfernt werden. Somit ist der Spruch ‚das Griffelbein ist überflüssig‘ schlichtweg falsch, da es den oberhalb liegenden Gelenksknochen als Auflagefläche dient.

Welche Auswirkungen hat ein Griffelbeinbruch für die Zukunft?

Grundsätzlich ist die Prognose bei einem Griffelbeinbruch für das betroffene Pferd äußerst gut und eine vollständige Heilung durchaus möglich. Wichtig ist, dass ein Bruch möglichst früh behandelt wird, um Komplikationen zu vermeiden. Außerdem ist in der Heilungsphase auf das Vermeiden einer Infektion oder zu schnelles Antrainieren zu achten. Bei Einhaltung der Boxenruhe und langsamer Rückkehr ins Training können Pferde auch nach einem Griffelbeinbruch wieder als Sportpferde eingesetzt werden.

Eine Ausnahme stellen hier jedoch Brüche der Griffelbeinköpfchen (oberer Bereich des Griffelbeins) dar. Eine Prognose kann hier nur im jeweiligen Einzelfall abgegeben werden.

Was hat der Griffelbeinbruch mit dem Fesselträger zu tun?

Das Griffelbein liegt in unmittelbarer ‚Nachbarschaft‘ zum Fesselträger. Nicht selten kommt es bei einer Verletzung des Griffelbeins durch die Fraktur selber oder durch die Bildung von narbigem Knochengewebe zu einer Rauigkeit im Knochen. Die stellt eine große Gefahr für den Fesselträger dar, der sich an diesen Stellen aufscheuern kann. So stellt ein Griffelbeinbruch auch immer eine Gefahr für den Fesselträger dar. Die Diagnose und eine Einschätzung auf die Beteiligung des Fesselträgers kann mittels Ultraschalles getroffen werden, jedoch auch in der Operation ist eine Beurteilung und Therapie des Fesselträgers möglich. Die Behandlung ist abhängig vom Ausmaß der Verletzung und auch die Prognose für eine sportliche Nutzung hängt vom Schaden selber ab.

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