Equines Asthma

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Was ist Equines Asthma?

Ähnlich wie bei uns Menschen ist equines Asthma eine chronische, allergisch bedingte Erkrankung der Atemwege. Die Atemwege erkrankter Pferde werden dabei dauerhaft von kleinsten Fremdpartikeln gereizt und so die Funktion der Lunge eingeschränkt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu immer stärkeren Funktionseinschränkungen, die das Atmen erschweren und die Lebensqualität deutlich herabsetzen. Equines Asthma sollte daher unbedingt behandelt werden, um eine nachhaltige Verschlechterung zu verhindern und Beschwerden zu lindern.

Welche Ursachen kann Equines Asthma haben?

Equines Asthma kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, typische Auslöser sind eine erhöhte Staubbelastung oder Allergene, auf die die Pferde empfindlich reagieren. Zu einer erhöhten Belastung mit Staub kommt es durch Heufütterung, Stroheinstreu oder auch schlechte Stallbelüftung. Pferde, die viel Zeit im Stall verbringen sind daher gefährdeter als solche mit vermehrter Weidehaltung.

Allergene finden sich in Form von Pollen, Schimmelsporen im Futter oder Schadgasen.

Wie erkenne ich, ob mein Pferd unter Asthma leidet?

Beim Equinen Asthma lassen sich eine gering bis mittelgradige sowie eine hochgradige Form unterscheiden. Unbehandelt kann sich aus einer geringen eine hochgradige Form entwickeln, bei der es zu ernsthaften Schäden der Lunge und erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität kommen kann. Die Symptome kommen meist schleichend und sind daher nicht immer sofort zu erkennen.

Typische Symptome der leichten bis mittelgradigen Form sind:

  • Husten
  • Nasenausfluss
  • Leistungsinsuffizienz

Bei hochgradigem Asthma außerdem

  • Verstärkte Atmung bis hin zur Atemnot
  • Nüsternblähen
  • Bildung einer Dampfrinne: Einkerbung zwischen den Bauchmuskeln, die durch Anspannen der Bauchmuskeln beim Ausatmen entsteht

Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?

Mithilfe einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung stellt der Tierarzt eine erste Verdachtsdiagnose. Gerade bei einer hochgradigen Form sind die Symptome meist sehr eindeutig, beim Abhören des Thorax sind hier auch deutliche Atemgeräusche zu hören.

Zur weiteren Sicherung der Diagnose stehen dem Tierarzt verschiedene Methoden zur Verfügung. Dazu zählen die Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege) mit Probenentnahme, Röntgenaufnahme der Lunge und eine Blutuntersuchung.

Wie wird Equines Asthma behandelt?

Grundstein der Therapie von Equinem Asthma ist eine Kombination aus Haltungsoptimierung und medikamentöser Therapie. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass die Behandlung immer nur symptomatisch sein kann, da es sich um eine chronisch allergische und dadurch unheilbare Erkrankung handelt.

Betroffene Pferde sollten unbedingt so staubfrei wie möglich gehalten werden. Um die Staubbelastung zu reduzieren, kann beispielsweise Heu bedampft oder direkt als Heulage verfüttert und eine staubarme Einstreu verwendet werden. Auch eine ganzjährige Weidehaltung oder zumindest die Unterbringung in einem Offenstall/Paddockbox wirkt sich regelmäßig positiv auf das Krankheitsbild des Equinen Asthmas aus.

Da jedes Pferd andere Ansprüche hat und sich auch die auslösenden Faktoren von Pferd zu Pferd unterscheiden können ist bei der Optimierung der Haltungsbedingungen Geduld und Ausdauer gefragt. Eine Verbesserung der Symptome tritt meist erst nach einigen Wochen auf und gelegentlich müssen verschiedene Haltungsformen ausprobiert werden, bis die für Ihr Pferd optimalen Bedingungen gefunden sind.

Neben der Umstellung der Haltung kann gerade bei hochgradigen Formen zusätzlich eine medikamentöse Therapie hilfreich sein. Schleimlöser, regelmäßige Inhalationen oder bronchienerweiternde Medikamente stehen dabei zur Verfügung.

Diagnose Asthma - und jetzt?

Auch wenn eine vollständige Heilung des Equinen Asthmas nicht möglich ist, ist die Erkrankung mit Hilfe lebenslanger Haltungsanpassung, Futterumstellung und medikamentöser Therapie generell gut zu kontrollieren.

Pferde mit einer leichten Form können mit dem richtigen Behandlungsplan ein weitgehend uneingeschränktes oder sogar beschwerdefreies Leben führen und sind oft auch noch im Sport einsetzbar. Mit der Schwere der Symptome nehmen bei der hochgradigen Form auch die Schäden der Atemwege zu, die Kontrolle des Asthmas wird zunehmend schwerer und die Prognose schlechter. Eine frühzeitige Stellung der Diagnose Asthma, konsequente Behandlung und Haltungsoptimierung sind daher unerlässlich für das Wohl betroffener Pferde.

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