Tierklinik Maischeiderland

Notdienst für Pferde

Unfälle oder Erkrankungen halten sich nicht an Sprechzeiten, deshalb sind wir auch außerhalb unserer regulären Praxiszeiten mit einem Notdienst für Sie und Ihr Pferd da, um Ihnen die tierärztliche Versorgung zu ermöglichen.

Was ist ein Notfall?

Um einen Notfall handelt es sich immer dann, wenn ohne eine sofortige Behandlung erhebliche Schäden zu erwarten sind. Dies ist nicht nur nach Unfällen gegeben, sondern auch bei lebensbedrohlichen Verletzungen, nicht stillbaren Blutungen, akuter Atemnot oder Koliken.

Behandlungen, die bis zur regulären Sprechstunde warten können, stellen keinen Notfall dar. Dazu zählen Routineuntersuchungen, Impfungen oder auch die Behandlung von bereits bestehenden, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen.

Wie verhalte ich mich in einem Notfall?

Im Falle eines Notfalls gilt vor allem eins: Ruhe bewahren.

Melden Sie sich vor der Fahrt in unsere Klinik unbedingt telefonisch, so können wir gemeinsam mit Ihnen abstimmen, ob Sie zu uns in die Klinik kommen oder die Behandlung bei Ihnen vor Ort stattfinden sollte. Außerdem können wir so bereits vor Ihrer Ankunft notwendige Maßnahmen vorbereiten und umgehend mit der Behandlung beginnen.

Wenn Sie selbst bereits vor unserer Ankunft erste Maßnahmen ergreifen können, werden wir Sie während des Telefonats auf diese hinweisen und Ihnen alles Notwendige erklären.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Entsprechend der GOT-Notfallgebühr sind wir verpflichtet, eine Notfallgebühr i.H.v. 50€ netto zusätzlich zu den anfallenden Behandlungskosten zu berechnen. Die Abrechnung der Behandlung erfolgt außerdem nach den geltenden Notdienstgebührensätzen.

Die wichtigsten Notfälle bei Pferden

1. Kolik

Grundsätzlich sind unter einer Kolik beim Pferd jede Art von Bauchschmerzen zu verstehen. Die Ursachen hierfür sind genauso vielfältig wie die auftretenden Symptome. Die meisten Pferde zeigen jedoch Symptome wie deutliche Unruhe, stark verminderter Appetit oder häufiges wälzen.

Da eine Kolik unbehandelt zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie einem Darmverschluss, aber auch zum Tod des Pferdes führen kann, sollte beim Verdacht auf eine Kolik umgehend ein Tierarzt verständigt werden. Anhand der von Ihnen beschriebenen Symptome entscheiden wir, welche Erstmaßnahmen durch Sie ergriffen werden sollten und ob eine Behandlung im Heimatstall oder in unserer Klinik erfolgen muss.

2. Verletzungen

Ob auf der Weide, dem Paddock oder in der Box – überall kann es zu Verletzungen bei unseren Pferden kommen. Tiefe oder stark blutenden Wunden sollten als Notfall angesehen werden und umgehend durch einen Tierarzt abgeklärt werden. Doch auch kleine und zunächst unscheinbar und oberflächliche wirkende Verletzungen können aufgrund der Lokalisation sehr schnell schwerwiegende Folgen haben. Wenn solche vermeintlich kleinen Verletzungen zum Beispiel über einem Gelenk oder einer Sehnenscheide liegen, muss eine Infektion ausgeschlossen werden. Auch bei Verletzungen durch Fremdkörper, wie zum Beispiel einem eingetretenen Nagel sollte nicht bis zur regulären Sprechstunde gewartet werden, da es sich hierbei, je nach betroffener Strukturen um einen lebensbedrohlichen Notfall handeln kann.

3. Akute Atemnot

Zu akuter Atemnot beim Pferd kann es sowohl im Rahmen einer allergischen Reaktion (Allergie, Asthma) als auch nach Verschlucken eines Fremdkörpers oder einem Insektenstich kommen. Zu erkennen ist sie zumeist durch angestrengte Atmung, stark geblähte Nüstern und einer gestreckten Kopfhaltung. Verständigen Sie bei dem Verdacht der akuten Atemnot umgehend den Tierarzt und versuchen zusätzlichen Stress für das Pferd zu vermeiden.

4. Allergische Reaktion

Wie auch wir Menschen können Pferde unter Allergien leiden. Symptome einer Allergie können Quaddelbildung, Juckreiz oder auch Husten sein, hierbei handelt es sich möglicherweise um einen Notfall, da ein solcher Prozess fortschreitend sein kann. Kommt es im Zuge einer allergischen Reaktion zu akuter Atemnot oder einem Kreislaufschock melden Sie sich umgehend bei Ihrem Tierarzt und außerhalb der Sprechzeiten beim tierärztlichen Notdienst.

5. Schlundverstopfung

Die Schlundverstopfung gilt vergleichbar wie die Kolik als akuter Notfall, der umgehend einen Tierarzt erfordert. Hierbei kommt es durch quellende Futtermittel (Rübenschnitzel…) oder unpassendes Futter (ganzer Apfel) zur Verstopfung innerhalb der Speiseröhre. Die Pferde zeigen meist ein ‚husten‘ und ‚würgen‘ kurz nach der Futteraufnahme. Zudem tritt nicht selten futtriger Schleim aus den Nüstern – ein Gemisch aus Speichel und Futterbestandteilen. Eine Behandlung durch den Tierarzt ist dringend erforderlich

6. Hochgradige Lahmheit / Hufrehe

Es gibt viele Gründe für eine hochgradige Lahmheit – jedoch ist eine plötzlich auftretende hochgradige Lahmheit ein Notfall und sollte durch einen Tierarzt untersucht werden. Es kann sich um einen Hufabszess handeln, welcher mit starken Schmerzen einhergeht, jedoch ist auch ein Knochenbruch (Fraktur) oder ein Einschluss (Phlegmone) möglich. Um dies abzuklären ist ggf. eine Röntgenuntersuchung vor Ort notwendig um die notwendige Therapie einzuleiten.

7. Nasenbluten

Nasenbluten kann, wenn es nur einseitig auftritt im schlimmsten Fall durch eine sogenannte ‚Luftsackmykose‘ ausgelöst werden. Bei dieser Erkrankung setzten sich Pilze auf die großen Gefäße innerhalb des Luftsacks, die das Gehirn mit Blut versorgen. Durch ein langsames Zerstören der Gefäßwand kommt es zu einem zunächst leichten Nasenbluten, was jedoch unbehandelt zu einer ‚Sturzblutung‘ führen kann, die den Tod des Pferdes bedeutet. Hier ist mittels Endoskopie eine Abklärung dringend erforderlich.